ASG Vorwärts Dessau e.V.

1.Männer : Spielbericht

RAN1-Pokal
Viertelfinale - 16.11.2024 14:00 Uhr
ASG Vorwärts Dessau   Dessauer SV 97
ASG Vorwärts Dessau 3 : 4 Dessauer SV 97
n. V.
(2:1, 2:2)

Spielstatistik

Tore

2x Nico Frauendorf, Martin Reiners

Assists

Jan Michael Hofbauer, Marlon Forjan, Peter Westendorf

Gelbe Karten

Alexander Krüger, Anthony Jerome Rettig, Martin Reiners, Dennis Müller, Marlon Forjan

Zuschauer

81

Torfolge

0:1 (19')Dessauer SV 97
1:1 (23')Nico Frauendorf per Elfmeter (Marlon Forjan)
2:1 (37')Nico Frauendorf per Weitschuss (Jan Michael Hofbauer)
2:2 (87')Dessauer SV 97
2:3 (98')Dessauer SV 97 per Weitschuss
3:3 (113')Martin Reiners per Elfmeter (Peter Westendorf)
3:4 (121')Dessauer SV 97

Ganz großer Pokalfight- ASG erst in 121. Minute geschlagen

Jetzt war es also so weit: das Viertelfinale des RAN1-Pokals gegen den Landesklasse-Vertreter Dessauer SV 97. Die Vorzeichen waren also klar und die Favoritenrolle klar verteilt. Die ASG wollte dennoch mit Mut und einem klaren Plan versuchen den Favoriten so gut wie möglich zu ärgern. Dafür veränderte das Trainerteam die Formation hin zu einem kompaktem 3-5-2, bei dem die beiden Außenbahnspieler viel defensiver agieren sollten als gewohnt. Zusätzlich sollte ein weiterer Mittelfeldspieler vor der Abwehr für eine gewisse Vielbeinigkeit sorgen. Personell kamen im Vergleich zur Vorwoche Häcker für Westendorf (Bank) und Burghardt für Apel (nicht im Kader) in die Startformation. Häcker agierte hierbei als Libero, während Hiegemann mit seiner Kopfballstärke in der Mittelfeldzentrale für die hohen Bälle zuständig war.

 

Zunächst ging der Plan nicht so wirklich auf. In den ersten 5 Minuten überrannte der Gast die ASG förmlich und kam zu 2,3 riesigen Tormöglichkeiten, die aber nicht genutzt wurden. Glück für die ASG! Das Spiel beruhigte sich in der Folge. Der DSV kontrollierte Ball und Gegner ohne wirklich gefährlich zu werden. Dies änderte sich aber in Minute 19: Ein langer Ball wurde stark per Kopf in den Strafraum verlängert. Zwei Abwehrspieler konnten Zabel nicht am Abschluss hindern, der problemlos einschob- 0:1. Die ASG zeigte sich aber keineswegs geschockt. Weiterhin hielt man sich an den Plan und ließ wenig zu. Nach guter Ballsicherung im Mittelfeld durch Rettig fand ein langer Ball von Hofbauer dann kurze Zeit später den startenden Forjan. Der zog in den Strafraum und wurde zu Fall gebracht. Schiedsrichter Blöhm zeigte direkt auf den Punkt. Obwohl Torhüter Deistler die Ecke geahnt hatte verwandelte Frauendorf gewohnt sicher- Ausgleich (23.). Die ASG war jetzt voll drin im Spiel. Natürlich hatte der Favorit vom DSV weiterhin deutlich mehr vom Spiel, tat sich aber sehr schwer die engmaschigen Abwehrreihen der ASG ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Im Gegenteil- Die ASG kam gar zur Führung! Nach einem erneut langgeschlagenen Ball von Hofbauer setzte Forjan den Torhüter unter Druck, der mit dem Kopf kurz vor dem Strafraum abwehren musste. Im Gegensatz zu allen Verteidigern hatte Frauendorf dies geahnt, sich leicht fallen lassen und verwandelte aus 25 Metern gekonnt volley mit dem schwachen Fuß zum 2:1 (37.). Ekstase auf den Rängen! Diese Führung brachte man dann auch souverän in die Kabine.

 

Zu Beginn der zweiten 45 Minuten trat der Gast aus der Landesklasse noch druckvoller auf. Die ASG hatte in den ersten 10-15 Minuten große Probleme mit den schnellen und technisch beschlagenen Gegnern. Einzig etwas Zählbares sprang für den DSV nicht heraus. So suchte die ASG ihrerseits auch immer wieder den Weg nach vorne. Dies beschränkte sich allerdings oftmals auf Einzelaktionen und lange Bälle. Aber weder Forjan noch Frauendorf oder der eingewechselte Westendorf konnten die sich bietenden Gelegenheiten nutzen. Und dennoch war der Gast natürlich mehr als überlegen. Zum Teil wurde die ASG im eigenen Strafraum eingeschnürt, brachte jedoch immer wieder ein Bein, einen Kopf oder die Arme von Torhüter Collmann dazwischen. Was für ein Fight! Es häuften sich nun auch zunehmend die Gelben Karten, emotionale Situationen und knackige Zweikämpfe. Nach einem der zahlreichen langen Bälle geriet dann eine Kopfballabwehr von Müller zu kurz, Berger nahm den Ball auf, zog noch an einem Verteidiger vorbei und vollendete mit der Pike ins lange Eck- starke Einzelaktion (87.). Der Ausgleich war absolut verdient aber für die aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft der ASG mehr als bitter. Fast hätte man noch einmal zurückgeschlagen aber Rettig verpasste den perfekten Moment um auf Westendorf durchzustecken. So ging es tatsächlich in die Verlängerung.

 

Nach einer erneuten Seitenwahl waren beide Mannschaften bereit und starteten unverändert in die zusätzlichen 30 Minuten. Hier erwischte der Gast aus der Landesklasse den besseren Start. Eine Flanke wurde zu kurz abgewehrt und landete beim im Rückraum lauernden Markert. Der legte sich den Ball zurecht und schlenzte ihn sehenswert ins rechte Eck- 2:3, der Favorit führte wieder (98.). Aber wie schon nach dem Führungstreffer in Hälfte 1 gab die ASG nicht auf. Aus der weiterhin kompakten Grundordnung suchte man immer wieder seine kleine Chance. Zu Beginn der zweiten Halbzeit der Verlängerung versuchte man auch etwas höher zu schieben. Logisch, das Risiko musste man jetzt eingehen auf Seiten der ASG. Bei zunehmender Dunkelheit kam die ASG tatsächlich noch einmal zurück! Ein Befreiungsschlag der ASG sprang zu im Rücken der DSV- Defensive zu Westendorf, der eher am Ball von Torhüter Deistler umgerannt wurde. Wieder gab der insgesamt starke Schiedsrichter Blöhm den Strafstoß. Da mit Frauendorf der etatmäßige Schütze bereits ausgewechselt war und Westendorf nach dem Foul ebenfalls nicht schießen konnte übernahm Reiners die Verantwortung und glich souverän zum 3:3 aus (113.). Was für ein Wahnsinnsspiel! Leider musste kurze Zeit später Libero Häcker verletzungsbedingt raus und wurde durch Honka ersetzt. Vielleicht war es diese kleine Umstellung, vielleicht aber auch einfach die zunehmende Müdigkeit. Ein weiter Ball flog in der 121. Minute nochmal in den Strafraum der ASG. Zabel nahm gekonnt an und mit und versenkte den Ball im kurzen Eck zum 3:4. Collmann war noch dran konnte den Einschlag aber nicht verhindern. Mit der letzten Aktion war die ASG geschlagen.

 

Natürlich war da erstmal Frust, Enttäuschung und Leere kurz nach dem Schlusspfiff. Aber jeder der auf dem Platz stand konnte mit dieser Leistung mehr als zufrieden sein. Die ASG hatte den zwei Klassen höher spielenden Kontrahenten vor riesige Probleme gestellt und hatte den DSV am Rand der Niederlage. Dies honorierten die Fans nach dem Schlusspfiff auch entsprechend und die Mannschaft konnte sich den wohlverdienten Applaus abholen. Danke, dass ihr da ward! So endete ein besonderes und emotionales Spiel knapp aber mit dem insgesamt verdienten Sieger.

Abschließen wird die ASG die Hinrunde kommenden Samstag mit dem Testspiel beim SV Grün-Weiß Wörlitz.





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